Hier finden Sie den Text meines Vorstosses, der von der Berner Regierung unterstützt
und vom Grossen Rat am 1.
Sept. 2009 überwiesen wurde.
Im November 2011 hat der Grosse Rat dem Antrag der Regierung zugestimmt,
die Frist für die Umsetzung des Auftrages bis 2012 zu verlängern.

Hier meine Fragen für die Fragestunde des Grossen Rats vom 13. Sept. 2011.
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Beratung des Geschäftsberichtes 2014 im Grossen Rat 8.06.15

Abschreibung der Motion mit 130 zu 13 Stimmen abgelehnt

Der Regierungsrat beantragte dem Grossen Rat im Geschäftsbericht 2014, den Vorstoss als erfüllt abzuschreiben.
Auf Antrag des Motionärs lehnte dies die Mehrheit des Grossen Rates mit 130 zu 13 Stimmen bei 7 Enthaltungen ab.
Somit bleibt der Auftrag an die Regierung bestehen, für Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen keine zusätzlichen Steuergelder aufzuwenden und die Kosten möglichst verursachergerecht weiter zu verrechnen.

 

Medienmiteilung Kanton Bern 04.06.12
zu "Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen"

Der Kanton Bern bereitet den Beitritt zum Konkordat vor

Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Behörden des Kantons Bern begrüssen eine Bewilligungspflicht bei Sportveranstaltungen, um Gewaltausschreitungen noch wirksamer entgegentreten zu können. Sie stehen einhellig hinter der Absicht der Konferenz der kantonalen Polizei- und Justizdirektorinnen und –direktoren (KKJPD), gesamtschweizerisch möglichst einheitliche Kriterien und harmonisierte Verfahren für die Erteilung solcher Bewilligungen festzulegen.
(...) Eine Behandlung des Geschäfts im Grossen Rat im kommenden Frühjahr erscheint möglich.

 

Berner Zeitung online 24.04.12

In St. Gallen müssen Fussballspiele künftig bewilligt werden

Der Kanton St. Gallen führt eine Bewilligungspflicht für Eishockey- und Fussballspiele ein. Damit werden die Klubs deutlich mehr in die Pflicht genommen.
(...) Der Kantonsrat hat heute als erstes kantonales Parlament einer Verschärfung des Hooligan-Konkordats ganz klar zugestimmt.
Das «Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen» besteht seit 2007. Weil die Gewalt rund um Fussball- und Eishockeyspiele nicht nachhaltig eingedämmt werden konnte, hat Polizeidirektoren-Konferenz beschlossen, die im Konkordat definierten Massnahmen gegen Hooligans zu verschärfen.

Alkoholverbot ist möglich
Im Zentrum der Anpassung steht die Bewilligungspflicht für Fussball- und Eishockeyspiele. Damit werden die Behörden in die Lage versetzt, den Klubs Auflagen zur Stadionordnung, den Sicherheitsvorkehrungen und über die An- und Abreise der Fans zu machen. Auch ein Alkoholverbot bei Spielen kann verfügt werden. (...)

 

Berner Zeitung 23.02.12

Der Käfig spart Polizei

STADE DE SUISSE Im letzten Jahr leistete die Polizei massiv weniger Einsatzstunden wegen YB. Grund dafür ist der «Raubtierkäfig» vom S-Bahnhof ins Stade de Suisse.
Knapp 30'000 Stunden arbeitete die Kantonspolizei Bern im Jahr 2010 rund ums Stade de Suisse wegen der Spiele von YB. Im letzten Jahr waren es nur noch rund 19'000 Stunden. (...)

 

Berner Zeitung 03.02.12 / BZ Forum: Leserbrief zum Artikel: «Sportvereine werden nicht geschröpft»

«Schade für uns Steuerzahlende»

Vor zwei Jahren überwies der Grosse Rat die EVP-Motion «Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen». Sie wollte eine weitere Explosion der Sicherheitskosten für Sportveranstaltungen verhindern und zusätzliche Kosten den Verursachern übertragen. Mit seinem neusten Beschluss, dass die Kosten für die Sicherheit bei grossen Veranstaltungen die Gemeinden und nicht primär die Veranstalter tragen, hat der Grosse Rat einen widersprüchlichen Entscheid gefällt. Schade für uns Steuerzahlende, dass das Kantonsparlament nun die Motion verwässert und die Millionenkosten doch nicht konsequent einfordern will.
Lukas Zimmermann, Parlamentsmitglied Worb, Richigent

 

Berner Zeitung 03.02.12 / HOOLIGANISMUS

Liga empört über Bewilligungspflicht

Die Kantone halten an der Einführung einer allgemeinen Pflicht zur Bewilligung von Fussball- und Eishockeyspielen in der obersten Liga fest. Der harte Kurs gegen Hooliganismus passt den betroffenen Sportverbänden nicht. (...)
Im Folgenden die Neuerungen des Konkordats:
Bewilligungspflicht Wichtigste Neuerung ist die Pflicht zur Bewilligung von Fussball- und Hockeyspielen in der obersten Liga. Ziel ist es, den Klubs Auflagen machen zu können. So kann die Bewilligungsbehörde beispielsweise ein Alkoholverbot oder die Installation von Videokameras in einem Stadion anordnen. Sie kann verlangen, mehr Sicherheitspersonal einzustellen oder die Eintrittskontrollen anders zu organisieren. Und nicht zuletzt wird es mit der Bewilligung möglich, Einfluss auf die Anreise der Fans zu nehmen.
Durchsuchung Unter dem Regime des revidierten Konkordats können die Behörden durchsetzen, dass die Fansmit den dafür vorgesehenen Zügen oder Bussen anreisen. Nach Pyros oder anderen gefährlichen Gegenständen sollen sie schon durchsucht werden können, bevor sie die Verkehrsmittel überhaupt besteigen. (...)
Rayonverbot Mit dem Konkordat werden auch die bereits bestehende Massnahmen gegen Hooligans verschärft. Ein Rayonverbot – das Verbot, ein bestimmtes Gebiet zu betreten – kann neu für bis zu drei Jahre ausgesprochen werden. Bisher war diemaximale Dauer ein Jahr. Auch Meldeauflagen können für bis zu drei Jahre verhängt werden. Die Voraussetzungen für deren Anordnung werden im Konkordat konkretisiert. Bei der Amtsstellemelden muss sich insbesondere, wer sich an einer Sportveranstaltung Gewalttätigkeiten gegen Personen oder schwere Sachbeschädigungen hat zuschulden kommen lassen. sda

 

Berner Zeitung / Bieler Tagblatt 31.01.12

Sportvereine werden nicht geschröpft

Der Grosse Rat hat ein Herz für Sportvereine: Die Kosten für die Sicherheit bei grossen Veranstaltungen sollen nicht primär die Veranstalter tragen, sondern die Gemeinden. Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause nimmts gelassen. Mischa Aebi, Urs Egli.
«Ich will euch sagen, was ihr jetzt beschlossen habt: Die öffentliche Hand muss bezahlen», kommentierte der bernische Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) gestern den Entscheid des Grossen Rates. Dieser hatte nämlich mit 76 zu 58 Stimmen beschlossen, dass die Veranstalter von grossen Sportanlässen auch künftig nicht in hohem Mass für den Sicherheitsaufwand aufkommen müssen. Wenn es bei Fussball- und Eishockeyspielen in Bern, Biel, Langnau, Thun und Langenthal zu Krawallen kommt, werden weiterhin primär die Gemeinden die Kosten für Polizeieinsätze tragen müssen. (...)
Für die harte Linie setzte sich die EVP ein. Fraktionssprecher Patrick Gsteiger (Perrefitte) sagte: «Wer die Kosten verursacht, soll diese auch bezahlen.» Damit knüpfte er an eine Forderung an, die der Grosse Rat 2009 mit 112 zu 25 Stimmen gutgeheissen hatte. Damals überwies er die Motion von Ruedi Löffel (EVP, Münchenbuchsee) und beauftragte den Regierungsrat, «dass für Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen keine zusätzlichen Steuergelder aufgewendet und die Kosten in Zukunft möglichst verursachergerecht weiterverrechnet werden.» Gsteiger kritisierte, der Regierungsrat arbeite zu langsam, weil die Motion Löffel auch zweieinhalb Jahre nach dem Ja des Grossen Rates noch nicht umgesetzt sei.

Entscheid von 2009 korrigiert
Umgesetzt wird die Motion Löffel jetzt ohnehin nicht mehr. Das gestrige Nein des Grossen Rates korrigiert den Entscheid vom 1.September 2009. Ob dieser Kehrtwende habe er sich an den Kopf greifen müssen, monierte Ruedi Löffel und stellte erstaunt fest: «Der Grosse Rat hat sich in einen Widerspruch verstrickt.» Ob es da nicht möglich sei, die gestrige Abstimmung zu wiederholen, um dann das gleiche Abstimmungsergebnis wie 2009 erzielen zu können, fragte er. Doch da hatte Löffel die Rechnung ohne SVP-Sprecher Thomas Fuchs (Bern) gemacht: «Dieser Entscheid ist richtig, auch wenn sich Ruedi Löffel an den Kopf greifen muss.»

Was sagt Reto Nause?
Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) findet es «nicht matchentscheidend», dass der Grosse Rat die Sportveranstalter nicht verpflichten will, die Sicherheitskosten selber zu bezahlen. Denn die Stadt Bern und die anderen Gemeinden können laut Nause selber Kostenabgeltungsverträge mit Veranstaltern abschliessen. Es gebe zudem bereits eine Rechtsgrundlage, welche es den Gemeinden erlaube, den Clubs die Kosen für die Sicherheit in Rechnung zu stellen. (...)


Wann wird die EVP-Motion von 2009 endlich umgesetzt? Im Gespräch mit dem Polizeidirektor am 30.01.12

 

Langenthaler Tagblatt 31.01.12 / Solothurner Zeitung 01.02.12 / Sport-Hooligans

«So kann es nicht weitergehen»

«So kann es nicht weitergehen», sagte Moritz Müller (Bowil) gestern im Grossen Rat. Als Motionär verlangte der SVP-Mann: «Hooligans müssen weg aus Fussballstadien.» Konkret forderte er den Regierungsrat auf, beim Fussballverband vorstellig zu werden. Der Verband müsse die von der Fifa vorgeschriebenen Sicherheitsmassnahmen konsequent anwenden. Und zeige sich der Verband nicht willig, «so sind anderweitige Schritte einzuleiten». Müller: «Es braucht den Druck des Staates, sonst passiert nichts.» (...)

Generelle Bewilligungspflicht
Mehr zu reden gab die Bewilligungspflicht für Sportgrossveranstaltungen, wie sie Daniel Kast (CVP/Bern) forderte. Noch weiter ging die Forderung, wie sie Christine Häsler (Grüne/Burglauenen) und Peter Siegenthaler – der SP-Grossrat ist Sicherheitsdirektor der Stadt Thun – in einer separaten Motion forderten.
Häsler und Siegenthaler verlangten «eine gesetzliche Grundlage für die Bewilligungspflicht von Grossveranstaltungen »– generell, also nicht nur für Sportanlässe. Zudem seien die Veranstalter im Grundsatz für den Sicherheitsaufwand kostenpflichtig. (...) Die FDP begrüsse die Einführung einer Bewilligungspflicht, «aber nicht für alle Grossveranstaltungen. Das wäre unverhältnismässig», sagte Sprecher Hans Baumberger (Langenthal).
Als Einzelsprecher mahnte auch der OK-Präsident der Bieler Lauftage, Jakob Etter (BDP/Treiten), zur Zurückhaltung. «Wenn die Veranstalter die vollen Sicherheitskosten übernehmen müssen, sind Anlässe wie die Tour de Suisse, das Eidgenössische Turnfest oder das Eidgenössische Schwingfest nicht mehr durchführbar.» Dieser Meinung schloss sich am Ende auch die Ratsmehrheit an. Das Parlament überweis zwar beide Motionen, welche eine Bewilligungspflicht verlangen, lehnte zugleich aber den Grundsatz der Kostenüberwälzung mit 58 zu 76 Stimmen bei 12 Enthaltungen deutlich ab.

Kritik an Käser
Dieser Entscheid löste bei Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) Kopfschütteln aus. «Ihr verlangt ein Gesetz, das klare Vorschriften zur Sicherheit fordert, lehnt aber die Kostenüberwälzung ab. Das bedeutet, dass die öffentliche Hand die Sicherheitskosten tragen muss.» Diese Haltung stehe im Widerspruch zu einer vom Grossen Rat im September 2009 überwiesenen Motion von Ruedi Löffel (EVP/Münchenbuchsee).
Vorgängig hatten verschiedene Räte den Polizeidirektor kritisiert, seit der Überweisung der Motion Löffel vor fast zweieinhalb Jahren sei nur wenig gegangen: «Wir müssen uns nichts vormachen, mehr als ein Signal werden die heutigen Motionen nicht sein», sagte etwa Adrian Wüthrich (SP/Huttwil). Käser parierte die Vorwürfe mit Verweisen auf ein Konkordat der Konferenz der Kantonalen Polizeidirektoren. (...).

 

Journal du Jura 31.01.12

Plus que marre des hooligans!

Avec des nuances, certes, mais plutôt d'accord sur le fond, les membres du Grand Conseil ont décidé hier de hausser le ton face à la violence dans les stades et patinoires. Bref, les hooligans ne les font plus rire du tout. (...)
D'après le PEV et Patrick Gsteiger, il convient surtout d'arrêter de se refiler la patate chaude. Et le député de rappeler qu'une motion déposée par son collègue Ruedi Lôffel voilà deux ans et demi n'a toujours pas été traitée. Elle demandait qu'on n'engage pas de deniers publics supplémentaires et que les coûts soient assumés par les responsables. «Il nous faut dès lors des mesures draconiennes», a insisté Patrick Gsteiger. (...)

 

20 Minuten online 01.09.11

Der Runde Tisch gegen Hooligans ist Geschichte

Der Runde Tisch gegen Hooliganismus ist am Donnerstag in Bern wohl zum letzten Mal zusammengetroffen. Künftig werde der Kampf gegen Chaoten dezentral geführt, so Ueli Maurer.
Der Runde Tisch gegen Hooliganismus in seiner bisherigen Form rückt in den Hintergrund. Er wird nur noch bei Bedarf zusammenkommen. Das werde in den nächsten Monaten und wahrscheinlich Jahren nicht der Fall sein, erklärte Bundesrat Ueli Maurer vor den Medien in Bern, nachdem der Runde Tisch zum zehnten Mal zusammengekommen war. Es gelte nun, den Kampf gegen Hooligans dezentral vor Ort zu führen. Für die Umsetzung von Massnahmen sei nicht der Bund zuständig. Deshalb müssten nun beispielsweise der Berner Polizeichef mit dem Sicherheitsverantworltichen von YB direkt zusammenarbeiten, sagte Maurer. Die Verantwortung gehe nun vom nationalen zu regionalen Runden Tischen über. (...)

 

Baltische Rundschau 07.08.11

Fußball ja, aber bitte ohne Alkohol

Warschau/BR. Polen ist 2012 gemeinsam mit der Ukraine Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft. Die Fans dürfen gerne feiern, aber bitte ohne Alkohol. Die Senatskammer des polnischen Parlaments, der Sejm, stimmte jetzt für ein totales Alkoholverbot bei Massenveranstaltungen. (...)
Die polnische Volksvertreter stimmten dazu noch der Einführung von Schnellgerichten in den Stadien und der elektronischen Überwachung von Hooligans zu. (...) Neue Gesetze sollen Polizei und Sicherheitsbehörden helfen, ein friedliches Turnier zu garantieren. (ast)

 

ARD Sportschau 20.06.11

Politik will Alkohol aus den Stadien verbannen

Die Probleme mit gewaltbereiten Fußballfans beschäftigt mal wieder die Politik. Auf der Innenministerkonferenz wird über ein generelles Alkoholverbot, auch für die An- und Abreise zu den Spielen, beraten.
Link

 

20 Minuten online 12.05.11 von Felix Burch

«Das ist eine neue Art von Gewalt»

Basler Chaoten stürmten gestern den Letzigrund und griffen selbst Catering-Personal an. Der Stadionmanager spricht von einer neuen Dimension und will massiv aufrüsten.
Ein mit Pyro-Material gefüllter Rucksack, der von aussen in den Gästesektor geworfen wurde, brachte das Fass am Mittwoch vor dem Match FCZ - FCB zum Überlaufen. Sicherheitsleute wollten sich den Rucksack ergreifen und wurden deshalb von FC Basel-Fans angegriffen. Die Situation geriet ausser Kontrolle, Chaoten überrumpelten die Securitys, der Eingangsbereich des Stadions blieb für mehrere Minuten unbewacht. 1'500 Basel-Anhänger stürmten ins Stadion, so etwas gab es im Letzigrund noch nie.
Die Basler Fans brachten zwei Essensstände unter ihre Kontrolle, einer wurde völlig zerstört. Gegenstände flogen, die Meute bediente sich mit Bier und Essen. Einige grillten neue Würste und verteilten diese. Stadionmanager Peter Landolt sagt am Tag danach gegenüber 20 Minuten Online: «Es wurden gar Kassen geplündert.» Zudem hätten die Chaoten Catering-Angestellte angegriffen. «Das ist neu», so Landolt. Gewalt gegen Sicherheitsleute und Polizei sei man sich in den Schweizer Stadien gewohnt, nicht aber gegen wehrlose Leute an den Essensständen.
Eine Catering-Frau beschreibt den Angriff so: «Ich hatte Todesangst, die zornigen und hasserfüllten Blicke der meist sehr jungen Leute werden mich ein Leben lang begleiten.» Sie überstand die Attacke unverletzt – «weil wir uns ins Kühlhaus retten konnten».
Zu Zerstörungen kam es auch im Toiletten-Bereich des Gästesektors. Mehrere WCs und Spiegel gingen zu Bruch, Lavabos wurden aus der Wand gerissen. Zudem zerstörte der Mob teure elektronische Geräte, darunter Drehkreuze. Vorläufige Bilanz des Abends: Schätzungsweise gegen 200'000 Franken Schadenssumme. Zurzeit wird abgeklärt, ob noch weitere grössere Schäden zu beklagen sind. (...)

 

NZZ online 12.05.11

Hooligan muss ins Gefängnis

Das Bezirksgericht Zürich hat am Donnerstag einen 24-jährigen FC Basel-Fan zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt. Der Mann aus Jona SG hatte im Letzigrund-Stadion brandgefährliche Signalpatronen abgefeuert und eine Frau verletzt.
(sda) Das Gericht sprach den Hooligan in einem Piloturteil der versuchten schweren Körperverletzung schuldig. Von der ausgesprochenen Freiheitsstrafe soll der Verurteilte 10 Monate absitzen.
Der Vorfall hatte sich während des Spiels zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel vom 17. Mai 2009 ereignet. Schon kurz nach dem Schlusspfiff war es zu massiven Ausschreitungen von gewaltbereiten Fangruppen gekommen. Dabei entzündete der FC Basel-Fan aus Jona drei Signalpatronen und feuerte diese ab. (...)
Die Staatsanwaltschaft stellte den überführten Fan wegen mehrfach versuchter schwerer Körperverletzung, Gefährdung des Lebens, Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz sowie weiteren Delikten unter Anklage. Sie forderte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren. (...) Der Staatsanwalt sprach von einem erheblichen Verschulden. Die Dummheit der Tat werde nur noch von der Dreistigkeit und Feigheit des Beschuldigten überboten. So habe dieser aus dem Schutze des Mobs heraus geschossen. Dabei hätte eine Massenpanik ausgelöst werden können. (...)

 

20 Minuten 05.05.11

Keine Alkoholwerbung auf Sporttrikots

BERN. Suchtexperten wollen Berner Jugendliche besser schützen: Alkohol-Sponsoring im Sport soll künftig verboten werden.
Fast die Hälfte der Fussball- oder Eishockeyklubs in den obersten Ligen der Schweiz werden von der Alkoholindustrie unterstützt. Auch auf den Knien der SCB-Spieler prangt das Feldschlösschen-Logo. Das ist Suchtexperten ein Dorn im Auge: «Sponsoring fördert den Konsum, gerade bei jungen Menschen», sagt Monique Helfer von Sucht Info Schweiz. Darum fordert sie von den Berner Vereinen den Verzicht auf Alkoholsponsoring.
SCB-Geschäftsführer Marc Lüthi findet das eine «hirnverbrannte Idee». Gerne dürfe das Blaue Kreuz die Kosten übernehmen, wenn ihr Biersponsor wegfalle. Ruedi Löffel, EVP-Grossrat und Suchtexperte beim Blauen Kreuz, entgegnet: «Wenn Sportvereine ehrlich wären, würden sie sehen, dass es sich um kein rentables Geschäft handelt. Die Einnahmen werden für höhere Sicherheitskosten und zur Bekämpfung von Vandalismus und Aggressivität von alkoholisiertem Publikum wieder ausgegeben.»
An einer Veranstaltung am 28. Mai in Bern wollen Suchtfachleute Sicherheitsdirektor Reto Nause für sich gewinnen. Dieser würde ein Gesetz befürworten, das der Stadt erlaubt, den Alkoholausschank etwa bei YB-Matches einzuschränken. Ein Verbot von Alkohol-Werbung ist für ihn nicht unbedingt notwendig. «Aber natürlich würde ich lieber Unicef auf einem Sporttrikot lesen», sagt er. Sophie Reinhardt

 

Berner Zeitung 07.04.11 / BZ Forum

"Fast nichts unternommen"

Zum Artikel “Kostenfrage ist nicht gelöst“ BZ 6.4.11
Bereits im September 2009 hat der Grosse Rat mit 112 Ja-Stimmen einen EVP-Vorstoss überwiesen, der fordert, dass die Kosten für Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen in Zukunft möglichst verursachergerecht weiterverrechnet werden sollen. Leider hat die Regierung bisher in diese Richtung noch fast nichts unternommen.
Ruedi Löffel, Grossrat EVP, Münchenbuchsee

 

Bund 06.04.11

Sport und Gewalt: Keine gesetzliche Grundlage

Zwar hat der Grosse Rat gestern ausführlich über die Sicherheitskosten bei Sportveranstaltungen diskutiert – zur Abstimmung kam es aber nicht. Der Thuner Sicherheitsdirektor Peter Siegenthaler (SP) zog seine Motion zurück, als klar wurde, dass das Anliegen chancenlos ist. Die bürgerliche Mehrheit wollte kein Gesetz schaff en, um den Sportklubs die Polizeikosten übertragen zu können (der «Bund» berichtete). Die Bürgerlichen meinten etwa, die Motion würde den Handlungsspielraum der Gemeinden zu sehr einengen. Auch Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) sagte, er wolle zuerst die Evaluierung der Ressourcenverträge mit den betroff enen Städten abwarten, dies werde 2013 der Fall sein. Käser betonte auch, der Regierungsrat sei bemüht, eine bereits früher überwiesene EVP-Motion umzusetzen; sie fordert, dass Sicherheitskosten «verursachergerecht » verrechnet werden. (...)

 

Berner Zeitung 06.04.11

Kostenfrage ist nicht gelöst

(...) Wer soll die Kosten tragen, wenn es nach einem Fussballspiel zu Ausschreitungen kommt und die Polizei für Ruhe und Ordnung sorgen muss? Soll die Polizei dem Sportklub, der Gemeinde oder beiden Rechnung stellen? Diese Fragen wollte der Thuner Polizeidirektor Peter Siegenthaler (SP) gesetzlich regeln: «Es geht nicht an, dass die heisse Kartoffel von einem zum anderen gereicht wird.» (...)
«Das Verursacherprinzip muss angewendet werden, denn die Sicherheit wird immer teurer», sagte Patrick Gsteiger (EVP, Perrefitte). Die SP-Motion sei dazu aber zu unklar formuliert. Die Kostenbeteiligung der Verursacher sei das richtige Mittel, befand auch BDP- Sprecherin Anita Herren (Rosshäusern). Die gesetzlichen Grundlagen dafür seien jedoch bereits vorhanden, würden von den Gemeinden aber zu wenig angewendet. (...)
Weil der Widerstand gegen die Motion zu gross war, zog Siegenthaler diese zurück. Urs Egli

 

Berner Zeitung 29.03.11 Polizeikosten

Polizei: YB kostet mehr als der SCB

Die Spitzenklubs YB und SCB haben im vergangenen Jahr einen Sicherheitsaufwand von 4,2 Millionen Franken verursacht.
Der grösste Teil – oder drei Viertel – der Polizeikosten für Sportveranstaltungen in der Stadt Bern geht zulasten der Young Boys. Im Jahr 2010 haben die Gelb-Schwarzen einen Polizeiaufwand von 3 Millionen Franken verursacht. Der SC Bern schlug in der gleichen Rechnung mit 1,2 Millionen Franken zu Buche. Diese Zahlen hat Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) gestern kommuniziert. (...) Bei den Young Boys ging der Polizeiaufwand im Jahr 2010 um 15% auf 29'644 Einsatzstunden zurück. Für SCB-Spiele haben sich die Polizeieinsätze in der gleichen Zeitspanne gegenüber dem Vorjahr auf 12'066 Stunden verdoppelt. Beide Klubs beteiligen sich jährlich mit 60'000 Franken an den Polizeikosten. Die Young Boys haben im Jahr 2010 zusätzlich zu diesem Betrag 175'000 Franken für internationale Spiele bezahlt. (...) tob

 

Berner Zeitung online 02.07.10

YB und SCB müssen noch nicht mehr an Sicherheitskosten bezahlen

Der FC Basel bezahlt ab der Saison 2010/2011 massiv mehr an die Sicherheitskosten. Bern dagegen schont seine Klubs.
Die Basler bitten ihren Fussballklub zur Kasse. Zwar bezahlt der FCB bereits jetzt bedeutend mehr als die Berner Sportklubs an die Sicherheitskosten. Ab der Saison 2010/2011 hat er sich jedoch bereit erklärt, pauschal Fr.1.80 pro Matchbesucher an die Sicherheit zu zahlen. Zudem unterschrieben FCB, Basel-Stadt und Baselland eine Vereinbarung, wonach vor jeder Saison ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet werden muss, Feuerwerkskörper verboten bleiben und im Stadion nur noch Leichtbier mit weniger als 3% Alkohol verkauft wird. (...)
In Bern, das wie Basel gewaltbereite Fans kennt, will der Gemeinderat von einer höheren Kostenbeteiligung noch immer nichts wissen. (...) Dass die Klubs mehr zahlen müssen, sieht Nause als letzte Möglichkeit: «Können wir das Polizeiaufgebot bis Frühling 2011 nicht senken, dann müssen wir mit den Klubs noch mal über ihre Kostenbeteiligung sprechen», sagt der Sicherheitsdirektor.

 

20 Minuten 09.06.10

Löffel hakt nach

Die explodierenden Sicherheitskosten an Sportveranstaltungen lassen EVP-Grossrat Ruedi Löffel keine Ruhe.
Nachdem die Finalissima zwischen YB und dem FCB die Steuerzahler eine Viertelmillion Franken kostete, soll Polizeidirektor Hans-Jürg Käser endlich die Verursacher und die Stadt Bern in die Pflicht nehmen.

 

Berner Zeitung 09.06.10

Polizei kostet wegen Sportevents nicht mehr

Sportveranstaltungen wie die «Finalissima» zwischen YB und dem FC Basel verursachen enorme Sicherheitskosten. Grossrat Ruedi Löffel (EVP) wollte in der Fragestunde vom Regierungsrat wissen, wie viel der Kanton 2009 zusätzlich an die Sicherheitskosten in der Stadt Bern bezahlt habe.
Bern hat mit der Kantonspolizei einen Ressourcenvertrag über 28 Millionen Franken pro Jahr. Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) antwortete, dass der Kanton darauf hinarbeite, diese Kosten an die effektiven Verursacher abzuwälzen. Dem Kanton seien aber 2009 keine zusätzlichen Kosten entstanden. Die Mehrkosten würden kompensiert, was zu weniger Polizeipräsenz in der Stadt führe.

 

Bieler Tagblatt 22.05.10 / Leserbrief zum Beitrag «Eskalation wurde nur knapp verhindert» BT 20.05.10

Konsequent Rechnung stellen

Am 1. September 2009 hat der Grosse Rat meinem Vorstoss „Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen“ mit 112 gegen 25 Stimmen zugestimmt.
Die Forderung lautet: „Der Regierungsrat sorgt dafür, dass für Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen keine zusätzlichen Steuergelder aufgewendet werden und dass die Kosten in Zukunft möglichst verursachergerecht weiterverrechnet werden.“ Die Umsetzung dieser Forderung würde aus meiner Sicht bedeuten, dass dem Fussballverband in Zukunft für „Finalissima“-Spiele konsequent Rechnung gestellt wird.
Ruedi Löffel, Grossrat EVP, Münchenbuchsee

 

Berner Zeitung 20.05.10

Finalissima: 600 Polizisten mussten ausrücken

Ein riesiges Polizeiaufgebot war nötig für das Spiel YB gegen Basel. Nun wollen Klubs und Behörden die Finalissima abschaffen.
Erst jetzt wird bekannt, welch gewaltiges Polizeiaufgebot für die Finalissima am letzten Wochenende nötig war: 600 Polizisten seien beim Spiel im Stade de Suisse im Einsatz gestanden, sagt der Berner Polizeidirektor Hans-Jürg Käser gegenüber dieser Zeitung.
Nun haben Behörden und Spitzenklubs genug. Der Berner Staatsanwalt Cesar Lopez fordert im Interview mit dieser Zeitung, dass man die Fussballliga und damit auch den Verband in die Pflicht nehmen müsse. Lopez weiter: «Entweder verzichtet die Fussballliga auf eine Spielplanung, die bewusst auf eine so geladene Finalissima ausgerichtet ist, oder sie muss die Kosten, die daraus entstehen, selber tragen.» Polizeidirektor Käser pflichtet bei: Das sei ein interessanter Ansatz, den man prüfen müsse. Klar ist für Käser schon jetzt, dass «der Staat in Zukunft nicht mehr einfach für alle Sicherheitsmassnahmen, die für solche Hochrisikospiele notwendig sind, aufkommen kann».
Wie viel der Polizeieinsatz den Steuerzahlern zu stehen kommt, konnte Käser nicht beziffern. Eine Überschlagsrechnung ergibt, dass der Einsatz für dieses eine Spiel rund 400'000 Franken gekostet haben dürfte.
Auch die Spitzenklubs unterstützen die Forderung des Berner Staatsanwaltes Lopez. «Wir sind der Ansicht, dass es nicht nötig ist, mit einem speziellen Spielplan für die zweite Saisonhälfte künstlich Spannung zu erzeugen», sagt YB-Pressechef Albert Staudenmann. ma

 

20 Minuten online 18.05.10

Hohe Geldstrafen für drei FCZ Fackelwerfer

Am Dienstag standen drei FCZ-Fans, die am 2. Mai 2008 im Joggeli Pyros geworfen hatten, vor dem Strafgericht Basel. Die brutalsten Hooligans kommen aber wohl ungestraft davon.
Das Strafgericht verurteilte die drei FCZ-Fans wegen Landfriedensbruch und Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz zu Geldstrafen zwischen 210 und 270 Tagessätzen. Unter dem Strich bedeutet das Strafen zwischen 21 000 und 32 000 Franken. Dazu kommen die Schadenersatzforderungen des FC Zürich, der für die zwei Geisterspiele, die der Klub als Strafe aufgebrummt bekam, nun von jedem rund 400 000 Franken will. Alle drei Angeklagten hatten gestanden, vor zwei Jahren beim Match FCB gegen FCZ brennende Pyrofackeln von der Tribüne geworfen zu haben. (...)

 

20 Minuten online 14.05.10

Kurzer Prozess mit Hooligans

Für drei Fans endete ein Fussballmatch in St. Gallen mit einer gesalzenen Rechnung, in Aarau kam es zu Anzeigen und Stadionverboten.
Nach dem Fussballmatch FC St. Gallen gegen AC Bellinzona vom Donnerstagabend hat die Staatsanwaltschaft drei St. Galler Fans im Schnellverfahren bestraft. Zwei waren nach Spielende über die Absperrgitter gestiegen, ein dritter war trotz Stadionverbots am Match. Die drei Fans wurden noch am Donnerstag abgeurteilt, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Zwei von ihnen erhielten bedingte Geldstrafen von 2000 Franken sowie Bussen von 600 und 800 Franken. Der dritte wurde mit 1200 Franken gebüsst. Zudem müssen die Fans Verfahrenskosten bezahlen.

Anzeigen und Stadionverbote in Aarau
In Aarau wurden bereits vor dem Spiel Aarau gegen GC zwei Personen durch die Polizei vom Brügglifeld entfernt, wie die Kantonspolizei Aargau berichtet. Der eine, ein 16-jähriger Aargauer versuchte trotz Stadionverbot ins Brügglifeld zu gelangen. Er wurde auf den Polizeiposten geführt, wo er seinem Vater übergeben wurde. Er muss zudem mit einer Anzeige rechnen. Angezeigt wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte wird auch ein 19-jähriger Aargauer, welcher als Steinewerfer ermittelt werden konnte. (...) (whr/sda)

 

Berner Zeitung 20.04.10 / Leserbriefe

Ohne uns!

Ausgabe vom 17. April. «Gewalt im Sport. Polizei übernimmt die Hoheit im Fussballstadion»
Fussballspieler werden für ein «einfaches» Ballspiel mit Millionensalären belohnt, und jeder Manager eines Vereins dieser Klasse verdient sich dumm. Hingegen wird jeder, der ein Unternehmen führt, für alle zur Kasse gebeten (Steuern, Abgaben) und ist für den Betrieb und seine Mitarbeiter auch selbst verantwortlich. Beim Fussball(-verein) zahlt jetzt die Allgemeinheit für ein Problem, das meiner Meinung nach von dem gelöst werden muss (in jeder Hinsicht), der auch dafür verantwortlich ist: dem Klub.
Das Ganze erinnert mich an die UBS: Manager zocken ab, und wir (die einfache Mittelschicht) bezahlen für ein paar ganz wenige, die uns den Stinkefinger zeigen – genau die Mittelschicht, die auch hauptsächlich die Saläre der Fussballspieler bezahlt.
Künden wir doch einfach unser Konto bei der UBS, dann sind wir wenigstens moralisch nicht mehr mit diesem Betrieb verbunden. Wir könnten auch die Stadien boykottieren. Sollen doch die Krawallmacher und die Polizei ihren Privatkrieg allein austragen. Es ist ja in jedem Fall unser Geld, das uns da so ganz ohne unsere Mithilfe abgenommen wird...
Christoph A. Zulauf, Moosseedorf

 

Bund 17.04.10

YB wird die Mustervereinbarung der Justizdirektoren nicht unterzeichnen

Die Mustervereinbarung zur Bekämpfung der Gewalt im Sport bringe für Bern nichts Neues, sagt YB-Chef Stefan Niedermaier. Bernhard Ott
Stefan Niedermaier ist gelassen. Die gestern präsentierte Mustervereinbarung für Profi-Fussballklubs betreffe den BSC YB nur am Rande. Im Bereich Sicherheit gebe es seit Dezember 2009 eine Vereinbarung zwischen YB, SCB und der Stadt Bern, die sich bewährt habe. Die Mustervereinbarung, welche die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD), der Fussballverband und die Profiliga gestern präsentiert haben, betreffe vor allem jene Klubs, die noch keine Sicherheitsvereinbarung hätten. Niedermaier sieht denn auch keinen Grund, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen. «In Bern gibt es keine grossen Probleme mit der Gewalt.»
So gebe es im Stade de Suisse Wankdorf seit jeher Arresträume und Räume zur Einvernahme von verdächtigen Personen. Zudem verstehe es sich von selbst, dass ein polizeilicher Einsatzleiter einen Match abbrechen könne, wenn Menschenleben akut gefährdet seien. «Wenn die Gefahr gross ist, braucht es keine Vereinbarung, um ein Spiel abzubrechen.» Auch bezüglich der Sicherheitskosten sieht Niedermaier keinen Anlass, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen. Gemäss der bestehenden Vereinbarung mit der Stadt Bern beteiligen sich die beiden Klubs mit je 60'000 Franken an den Kosten für die Polizeieinsätze vor den Stadien. Seit einem Urteil des Bundesgerichts, wonach ein Klub bis zu 80% der Sicherheitskosten bei sogenannten Hochrisikospielen tragen muss, wird dieser Betrag als zu gering kritisiert. «Was heisst zu wenig?», fragt Niedermaier rhetorisch. Die Sicherheit im Stadion koste YB jährlich zwei Millionen Franken. Dazu kämen bauliche Massnahmen für mehrere Zehntausend Franken, die aufgrund der Vereinbarung mit der Stadt notwendig geworden seien, sagt Niedermaier. (...)

Massive Vorwürfe an KKJPD
Bei der YB-Fanarbeit empfindet man die Mustervereinbarung gar als Störmanöver. Im sechsseitigen Vertragswerk sei gerade mal ein Satz der Gewaltprävention gewidmet, sagt Fanarbeit-Sprecher Urs Frieden, Berns Stadtratspräsident (GB). «Mit ihrer rein polizeilichen Optik torpediert die KKJPD auf fahrlässige Weise eine Diskussion, die seit längerer Zeit im Gang ist.» Zudem werde der bestehende Vertrag zwischen YB, SCB und der Stadt Bern unterlaufen, sagt Frieden.

 

Berner Zeitung 17.04.10 von Tobias Habegger

Polizei will notfalls Spiele abbrechen

Die Behörden verstärken den Kampf gegen Hooligans. Sie fordern Arrestzellen im Stadion und Polizeispitzel im Fansektor. Der Fussballverband zieht mit. Die Klubs sollen zur Unterschrift einer Vereinbarung gedrängt werden.
Die Polizei übernimmt die Befehlshoheit im Fussballstadion. Bisher waren die Aufgaben strikt geteilt: Die Klubs und deren private Securityfirmen waren innerhalb der Stadionmauern für die Sicherheit zuständig. Draussen sorgte die Polizei für Ruhe. Doch auf die neue Saison hin, die im Juli beginnt, will die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) ihren Einfluss in den Schweizer Stadien erhöhen. Jede Runde der Meisterschaft verursache heute Sicherheitskosten der öffentlichen Hand von rund einer Million Franken, sagte die St.Galler Regierungsrätin Karin Keller-Sutter gestern an einer Medienkonferenz in Bern. «Die Bevölkerung ist nicht länger bereit, dies zu bezahlen.»

Polizei will ins Stadion
Ein Fussballstadion sei zwar ein privates Grundstück, wie ein Dancing, ein Billardklub oder eine Beiz, sagte Hans-Jürg Käser, Polizeidirektor des Kantons Bern. «Wenn dort aber delinquiert wird, schreitet die Polizei ein.» Dies sei ihre Kernaufgabe. Wie genau sich die Polizeidirektoren dieses Eingreifen vorstellen, präsentierten sie gestern in einer sogenannten Mustervereinbarung. (...) Bis Ende Juni sollen die Fussballklubs die Vereinbarung unterschreiben – allenfalls unter Anwendung «gewisser Druckmittel», wie sich Hanspeter Gass, Polizeidirektor von Basel-Stadt, ausdrückte. Konkret: Vereine, die ihre Unterschrift verweigern, müssen sich stärker an den öffentlichen Sicherheitskosten beteiligen – ein Bundesgerichtsurteil aus dem Jahr 2009 erlaubt den Behörden, 80% der Polizeikosten abzuwälzen. Klubs, die kooperieren, profitieren laut Gass von weiteren Entlastungen.
YB und SCB beteiligen sich jährlich mit je 60000 Franken an den Polizeikosten. Die YB-Verantwortlichen geben keinen Kommentar zu den KKJPD-Massnahmen ab. «Unsere Ansprechperson ist in dieser Sache Gemeinderat Reto Nause», sagt YB-Pressechef Albert Staudenmann. Der angesprochene Stadtberner Sicherheitsdirektor stellt sich hinter die Berner Grossklubs. «Die Kostenbeteiligung wird vorerst nicht erhöht», sagt Nause. Die Stadtbehörden hätten im vergangenen Herbst mit YB und SCB eine eigene Vereinbarung abgeschlossen. «YB muss die Mustervereinbarung nicht unterzeichnen. Denn in Bern sind die Forderungen bereits zu 90% erfüllt.»

 

20 Minuten online 15.04.10 / Polizeieinsätze

FCSG will weniger bezahlen

Der FC St. Gallen empfindet seinen Beitrag an die Sicherheit rund ums Stadion als viel zu hoch. Darum hält er eine halbe Million zurück und feilscht mit der Stadt um offene Rechnungen.
Rund eine Million Franken muss der FC St.?Gallen pro Jahr für das Polizeiaufgebot rund ums Stadion bezahlen – 60% der Gesamtkosten. «Das ist viel zu hoch. So tötet man den Fussball», sagt Präsident Michael Hüppi in einem Interview mit der «Wochenzeitung». YB beispielsweise müsse nur pauschal 60'000 Franken zahlen. Der FCSG steht derweil bei der Stadt mit rund einer halben Million Franken in der Kreide. Es laufen Verhandlungen mit der Stadt. Hüppi fordert eine höhere Beteiligung der öffentlichen Hand.
«Es gibt einen kleinen Spielraum, doch der Klub muss sich an den Sicherheitskosten beteiligen», sagt der zuständige Sicherheitsdirektor Nino Cozzio. (...) An den 60% werde momentan nicht gerüttelt, es werde aber wohl ein Gesetz erarbeitet, in dem die Beteiligung des Vereins neu geregelt wird. Wie hoch der Anteil des Klubs dann sein wird, entscheidet das Stadtparlament. Hüppi ist nicht sehr zuversichtlich: «Weil wir oft mit Pyros Schlagzeilen machen und diese immer mit Gewalt gleichgesetzt werden, haben wir in der Öffentlichkeit momentan wenig Goodwill.»

 

20 Minuten online 17.12.09 / Harte Urteile

Massive Geldstrafen für Hooligans in Luzern

23 Hooligans im Alter zwischen 19 und 28 Jahren haben vom Amsstatthalteramt Luzern die Rechnung für ihr Tun im April 2009 präsentiert bekommen: Sie müssen Geldstrafen von bis zu 18 000 Franken zahlen.
Die verurteilten Männer waren im April 2009 bei drei Fussballspielen an Ausschreitungen beteiligt. Identifiziert und ermittelt wurden sie zum Teil mittels Öffentlichkeitsfahndung und ermittelt, gaben die Strafuntersuchungsbehörden am Mittwoch bekannt. Dazu wurden im Internet vorübergehend Fotos der an den Ausschreitungen Beteiligten gezeigt. Zwei der rechtkräftig verurteilten Hooligans wohnen im Fürstentum Liechtenstein, die andern in der Schweiz. (weiterlesen)

 

Blick online 18.01.10

Hooligans bedrohen Familien der Klubfunktionäre

ST. GALLEN – Oft werden Hooligans aus dem Stadion geworfen und erhalten Stadionverbot. Das wird zuweilen wieder rückgängig gemacht – weil die Schläger die Klubfunktionäre bedrohen.
Gewalttätige Fans vermiesen dem normalen Stadiongänger den Spass am Fussball. Am liebsten würden die Klubs die Hooligans für immer aus den Stadien verdammen. zu verbannen. Doch gegen das Stadionverbot haben die Hooligans ein einfaches – aber erschreckendes – Mittel gefunden.
Die St. Galler Justizdirektorin Karin Keller-Sutter sagte im Interview mit der «Mittellandzeitung»: «Ich weiss, dass Vereinsfunktionäre massiv bedroht wurden, damit sie Stadionverbote zurücknehmen.»

Familien werden bedroht
Laut Insidern würden Funktionäre am Telefon bedroht oder sogar zuhause aufgesucht. Dort würden die Hooligans auch vor Gewaltandrohung gegen die Familien nicht Halt machen, um wieder ins Stadion zu gelangen. Mit Erfolg: Aus Angst werden die Hooligans dann trotz Verbot wieder in die Stadien gelassen. Gegenüber der «Basellandschaftlichen Zeitung» bestätigt Roger Müller von der Swiss Football League diese Vorfälle. Er fügt an, dass in bestimmten Fällen das Stadionverbot auch nicht durchgesetzt werde, weil sonst die Situation am Eingang zu eskalieren drohe.

Knast statt Busse
Die Justizdirektorin Karin Keller-Sutter will diese Situation nicht mehr hinnehmen und fordert seit einiger Zeit eine härtere Gangart. (...) Die Erfahrung zeige, dass es richtig sei, die Täter aus ihrem Umfeld zu nehmen. Die Schnellrichter im St. Galler Stadion seien eine gute Sache: «Diese Sprache verstehen die Ultras.» Karin Keller-Sutter erzählt von einem Rädelsführer der Hooligans der üblen Sorte, der in der Untersuchungshaft plötzlich ganz leise geworden sei und mit seinem Mami habe telefonieren wollen. St. Gallen solle Vorbild für den Rest der Schweiz werden. «Wir haben in der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren die Staatsanwaltschaften aufgefordert, sich über einheitliche Strafrahmen und Bussenkataloge zu verständigen.» (num)

 

Limmattaler Tagblatt / MLZ 13.01.10

«Wir brauchen Polizei im Stadion»

Was Zürcher Sportklubs gegen gewalttätige Fans unternehmen und wieviel die Stadt fordert.
Gestern präsentierten die Grossklubs Grasshoppers, FCZürich und ZSCLions ihre Strategie gegen Gewalt bei Sportanlässen. Zeitgleich publizierte die Stadt die neuen Regeln zur Verrechnung der Kosten von Polizeieinsätzen. Martin Reichlin
In Zukunft, das hatte der Zürcher Stadtrat im vergangenen Sommer beschlossen, müssen sich die Sportvereine an den Kosten von gut vier Millionen Franken beteiligen, die der Öffentlichkeit pro Jahr durch die Polizeieinsätze im Umfeld von Fussball - und Eishockeyspielen entstehen. Gestern nun wurden die Grundregeln publiziert, nach denen die Umwälzung der Kosten auf die Vereine ab sofort stattfindet.
Demnach gilt: Von der erfassten Gesamtleistung, das heisst der Anzahl Einsatzstunden der Stadtpolizei Zürich während eines Sportanlasses, werden pro Spiel 200 Stunden im Sinne einer «polizeilichen Grundversorgung» abgezogen, wie das Polizeidepartement schreibt. Damit ist die Polizeiarbeit, die bei einem normalen Match ohne Ausschreitungen geleistet wird, in der Regel gedeckt und für die Sportklubs also gratis.
Der restliche Einsatz wird den Vereinen künftig grundsätzlich verrechnet. Bei einem Hochrisikospiel mit Ausschreitungen können das über 1000 Arbeitsstunden der Stadtpolizisten sein. Da jede Stunde Fr 110,50 kostet, plus einen Zuschlag von fünf Prozent für die Einsatzmittel der Polizeibeamten, käme auf den Sportverein somit eine Rechnung von gut 116000 Franken zu. Allerdings können die Klubs die Kosten reduzieren, indem sie einen Katalog von Massnahmen zur Verhinderung von Gewalt umsetzen. Themen darin sind unter anderem Einschränkungen des Alkoholausschanks im Stadion, der Einsatz von Videoüberwachung im Stadion, die Kommunikation der Klubs mit Fangruppierungen, die Eingangskontrollen oder die Zusammenarbeit mit der Polizei.
Werden die Massnahmen zu 100Prozent umgesetzt, reduziert sich der Kostenanteil des Klubs auf 50% der verbleibenden Kosten. Bei Erfüllung der Massnahmen zur Hälfte beträgt der Rabatt entsprechend 25% der Restkosten. Ziel der neuen Verrechnungsregeln, so das Polizeidepartement, sei nicht, den Klubs möglichst hohe Kosten aufzubrummen. Die notwendigen Polizeieinsätze rund um die Fussball - und Hockeyspiele sollen jedoch verringert werden, sodass die Stadtpolizisten künftig wieder vermehrt der Bevölkerung im Alltag zur Verfügung stehen. Es stehe den Klubs offen, weitere Massnahmen zu realisieren, um dieses Ziel zu erreichen und damit die Kosten für Polizeieinsätze zu reduzieren. (...)

 

20 Minuten online 29.12.09 / Gewalt in Sportstadien

Wie weiter mit den Hooligans?

Seit Jahren setzt die Schweiz auf Härte, um die Gewalt in Fussballstadien zu bekämpfen. Doch Polizeiaufgebote und Stadionverbote allein lösen das Problem nicht. Immer lauter ertönt der Ruf nach einer Politik, die auch auf Prävention setzt - und dies bis hinein in die Fankurven.
«In anderen Domänen findet dieses Prinzip Anwendung, also warum nicht auch im Sport?», fragt Thomas Gander, Geschäftsführer der Fanarbeit Schweiz. Mit der Fanarbeit in Basel ist Gander einer der Pioniere der Präventionsarbeit in der Schweiz. Zwar brauche es Sanktionen, räumt der Sozialarbeiter ein. Aber für sich allein «verstärkt die Repression das Problem». (weiterlesen)

 

Berner Zeitung 20.10.09 / Kommentar von Tobias Habegger

SCB und YB sollen mehr bezahlen

Die Verantwortung der Berner Grossklubs hört nicht an den Stadiontoren auf. Von SCB-CEO Marc Lüthi oder YB-Chef Stefan Niedermaier braucht es mehr, als zu betonen, wie viel sie für die Sicherheit auf den Rängen ausgeben. Kaum jemand unterstellt ihnen, sie würden das Wohl ihrer Zuschauer in den Stadien vernachlässigen. Doch viele kritisieren, wie wenig sie an die Polizeieinsätze ausserhalb beisteuern. Das viele Geld, das Lüthi in eine Videoüberwachung steckt, oder die Summe, mit der Niedermaier den Gästesektor ausbaut, sind eigennützige Investitionen in die Zukunft der Klubs. Das gilt für fast alle Massnahmen, auf welche sich YB und der SCB mit der Stadt geeinigt haben. Die Kosten für die Polizisten aber, die rivalisierende Fangruppen voneinander trennen, bezahlen weiterhin im Wesentlichen die Steuerzahler. Von den Klubs darf verlangt werden, einen grösseren Teil davon zu übernehmen. Weder der SCB noch YB stehen vor dem Ruin. Wie sagte doch Niedermaier an einer Medienkonferenz vor einem Jahr: «Wenn ich unseren Gewinn veröffentliche, tanzt morgen Stadtpräsident Alexander Tschäppät an und will mehr Geld für die Sicherheit.»

 

20 Minuten online 13.11.09

Nur noch mit der «Fancard» ins Stadion

Schweizer Fussball- und Eishockeyfans sollen sich ab der Saison 2011/2012 mit einer so genannten «Fancard» ausweisen, wenn sie ein Spiel der obersten Liga besuchen wollen. So soll die Identifizierung von Gewalttätern an Fussball- und Eishockeyspielen erleichtert werden. Auch «Spotter» sollen eingesetzt werden.
Als weitere Massnahme fordert die Konferenz der kantonalen Polizei- und Justizdirektoren (KKJPD), dass Gastclubs künftig eigene Sicherheitsbegleiter stellen, und zwar mindestens zwei Begleiter auf hundert Fans.
Der Kanton, in dem das Spiel stattfindet, müsse zudem drei so genannte «Spotter», also polizeiliche Szenenkenner, pro Spiel aufbieten, schreibt die KKJPD in einer Mitteilung. Wichtig sei es, dass dabei immer die gleichen Leute eingesetzt würden.
Auch die Stadien sollen künftig mehr in die Pflicht genommen werden: Geht es nach der KKJPD, müssen Stadionordnung und Sicherheitskonzept künftig von den zuständigen Behörden genehmigt werden. (...)

 

sda 29.09.09 / Erste Schnellverfahren

Knast statt nur Kontrolle

Nach dem Fussball- Meisterschaftsspiel zwischen dem FC St. Gallen und dem Grasshopper-Club Zürich haben acht GC-Anhänger die neue Härte kennengelernt: Sie wurden im Schnellverfahren behandelt und in Haft gesetzt.
Statt Aufnahme der Personalien umgehende Festnahme: Gegen acht GC-Anhänger sind die ersten Schnellverfahren eröffnet worden. Ein Untersuchungsrichter ordnete die Festnahme der Fans an. Am Donnerstagmittag sassen die acht Männer noch immer in Haft, wie Benjamin Lütolf, Sprecher der St. Galler Stadtpolizei, (...)

Haft dauert an
Die Inhaftierung von Hooligans nach einem Spiel sei ein Novum, so Lütolf. Früher hätte die Polizei die Personalien der Randalierer aufgenommen und sie dann wieder laufen gelassen. Nun würden die Tatbestände sofort abgeklärt; im Vordergrund stehen Gewalt und Drohung gegen Beamte, Landfriedensbruch und Sachbeschädigungen.
Für die acht festgenommenen Zürcher Hooligans hat das beschleunigte Verfahren in einem ersten Schritt etwas ganz Neues zur Folge: Sie können am Tag nach dem Match, an dem sie randalierten, nicht in der Schule, am Arbeitsplatz oder am Familientisch erscheinen. Ob sie ein Strafbescheid oder ein Gerichtsurteil treffen wird, ist offen. (...)

 

20 Minuten online 29.09.09

Fussball-Chaoten prügeln Polizisten spitalreif

Nach dem Spiel FCZ gegen den FCB ist es gestern Abend in Zürich zu Ausschreitungen zwischen «Fussballfans» und der Polizei gekommen. Chaoten stoppten weiter den Bahnverkehr und attackierten einen Zivilpolizisten. Auch in St. Gallen flogen die Fetzen. (...)

 

20 Minunten online 18.10.09 / Millionen in Sand gesetzt

Hooligans behindern «normale» Polizeiarbeit

Die Schweizer Steuerzahler zahlen jährlich mehr als 25 Millionen für Einsätze ihrer Polizeien zur Überwachung gewaltbereiter Hockey- und Fussballfans. Doch nicht nur die monetären Kosten sind hoch: wenn Polizisten am Wochende Hooligans jagen müssen, haben sie während der Woche weniger Zeit für Kontrollen und Präventionsarbeit. (Link)

 

Bund 13.10.09 / Leserbriefe zu «Fussballfans haben leider ein Imageproblem» Bund vom 7.10.09

Hopp YB!

(...) Wie das kürzliche Spitzenspiel YB - FCZ bewiesen hat, geht es aber auch ohne eine einzige Pyro. Bravo! Was meinen Respekt und meine Bewunderung verdient hat, ist die wunderschöne, von den Fans organisierte und durchgeführte Choreografie. Auch das Aarau-Spiel verlief ohne jegliche Pyros. (...) Es darf nicht sein, dass einige Dutzend Unverbesserliche nicht nur dem Ruf der übrigen Fans schaden, sondern mit ihren Fackeln auch noch Brandschäden an Stadionsesseln hinterlassen. Solche Leute haben an einem Sportanlass nichts zu suchen! Wenn sie nicht mittels Video-Überwachung zu ermitteln sind, so muss dies durch entsprechende Präsenz an Sicherheitsleuten im Fansektor geschehen. (...)

Problem Sport – Problem Pyro?
Mitnichten . . . Bei 25000 Zuschauern im Stadion sind 20 bis 30 Querschläger anwesend, welche mehr kaputt machen als alle übrigen zu schaffen vermögen. (...) Solange die Klubs nicht gewillt sind, gegen diese wohlbekannten Störenfriede vorzugehen, solange werden sie uns auf der Nase herumtanzen, und solange kann ich die Klubs auch nicht mehr ernst nehmen.

 

Berner Zeitung 09.10.09 / Polizeikosten

Nause schont YB und SCB

Sicherheitskosten für YB- und SCB-Spiele sollen nicht mit Steuergeldern bezahlt werden, sagen Berner Stadträte.
Seit der Grosse Rat 2002 die Billettsteuer abgeschafft hat, werden die Polizeikosten, die bei YB- und SCB-Partien für die Sicherheit anfallen, grösstenteils mit Steuergeldern bezahlt. Diese betragen bei Hochrisikospielen bis zu 250'000 Franken. Zwar beteiligen sich die Klubs seit diesem Sommer an den Kosten – mit je 60'000 Franken pro Jahr, einem Bruchteil der effektiven Kosten. Diese werden auf jährlich 5 Millionen geschätzt.
Im Stadtrat wurden Vorstösse eingereicht, die diese Praxis kritisieren. Gestern hat der Gemeinderat eine Interpellation der Grünen Partei Bern beantwortet. Und: Die Sportklubs werden erneut geschont – die Regierung will nichts ändern. YB und SCB seien für die Stadt Bern mehr als nur ein Kostenfaktor, sagt Polizeidirektor Reto Nause (CVP) auf Anfrage. «Deshalb will ich den Sportklubs keine Rechnung in Millionenhöhe schicken.» Nause will stattdessen den Aufwand reduzieren: «Fussball- und Eishockeyspiele müssen künftig wie früher wieder aus der polizeilichen Grundversorgung abgedeckt werden.» In Zahlen heisst dies: «Selbst Hochrisikospiele sollen mit 80 bis zu 100 Polizisten über die Bühne gehen.» (...) TOB

 

Bund 23.09.09 / Gewalt bei Sportanlässen

«Aburteilen! Drei Tage weg!»

Verwaltungsratspräsident Andreas Blank des EHC Biel fordert mehr repressive Mittel im Umgang mit Krawallmachern: «Hooligans, die beim Randalieren ertappt werden, sollten sofort hinter Gitter.»
Timo Kollbrunner (...)
Sie fordern also repressivere Massnahmen? Ist die Bieler Polizei nicht streng genug?
Ich finde, in diesem Bereich geht zu wenig. Ich glaube, die gesetzlichen Grundlagen für ein härteres Vorgehen wären vorhanden. Die Polizei könnte durchaus auch Präventivhaft anordnen. Von mir aus gesehen, sollten Täter, die auf frischer Tat ertappt werden, sofort hinter Gitter. Und zwar nicht nur, damit ihre Personalien aufgenommen werden. Nein: aburteilen, drei bis vier Tage weg. Dann müssen sie sich zu Hause, am Arbeitsplatz erklären und merken vielleicht, dass es nicht um ein Spiel geht. (Link)

 

Berner Zeitung 14.09.09 / Gewalt bei Sportanlässen

Kanton will Hooligans das Spiel verderben

Auch Freiburg will friedliche Sportveranstaltungen und tritt als einer der letzten Kantone dem entsprechenden Konkordat bei.
Mit der Änderung des Gesetzes über «Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit» hatte der Bund eine Grundlage zur Eindämmung des Hooliganismus geschaffen. Da diese Massnahmen bis Ende 2009 befristet sind, übernimmt nun ein interkantonales Konkordat die Fortsetzung. Der Grosse Rat hat den Beitritt zu diesem Konkordat termingerecht zum Auftakt der Eishockeysaison einstimmig beschlossen. (...)
Gleichzeitig mit dem Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung hat der Grosse Rat eine Änderung des Polizeigesetzes beschlossen. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, für den Ordnungs- und Schutzdienst bei Sport- und Kulturveranstaltungen Gebühren zu erheben. (...)

 

Berner Zeitung online 13.09.09

Hockey-Krawalle: 60 Fans festgenommen

60 Eishockey-Fans des HC Genf-Servette sind am Samstagnachmittag in Freiburg festgenommen worden. Die Polizei musste eingreifen, um eine Keilerei mit Anhängern des HC Fribourg- Gottéron zu verhindern.
Einzelne Genfer waren bereits an den Krawallen vom Vorabend in Biel beteiligt, als Fangruppen des HC Genf-Servette und des EHC Biel aufeinander los gingen. (...) Einige von ihnen führten verbotene Pyrotechnika mit sich. (...)

 

SF TV Schweiz akutell 01.09.09 um 19 Uhr

Das Berner Kantonsparlament hat entschieden, dass die Sicherheitskosten bei Sportveranstaltungen mehr als bis anhin nach dem Verursacher-Prinzip abgerechnet werden sollen. Die Kosten für den Kanton stiegen aufgrund der gewaltbereiten Fans und Ausschreitungen in den letzten Jahren um das Zehnfache an. Bezahlt haben immer die Steuerzahler. Keine Freude an dieser neuen Regelung haben die Sportklubs, es könnten massive Mehrkosten auf sie zukommen. Rolf Dietrich berichtet (2:35) Link

 

20 Minuten 02.09.09

Sicherheit: Vereine sollen mehr zahlen

Der Grosse Rat hat am Dienstag beschlossen, dass die Sportvereine künftig mehr zu den Sicherheitskosten beitragen müssen. Er hat einen EVP-Vorstoss abgenommen, der fordert, dass die Kosten verstärkt nach dem Verur¬sacherprinzip abgerechnet werden. Grossrat Ruedi Löffel betonte, es gehe um die Kosten, die im Rahmen von Gewaltexzessen bei grossen Sport-Events in den vergangenen Jahren stark zugenommen hätten, nicht um die ordentlichen Sicherheitskosten. Der Regierungsrat hatte daraufhin zu bedenken gegeben, dass die Mehrkosten nicht von der kleinen Minderheit der gewaltbereiten Fans übernommen werden könnten, sondern dass man die Klubs und Stadionbetreiber stärker in die Pflicht nehme. Heute berappen der SC Bern und YB nur je 60'000 Franken an die Sicherheitskosten. sah

 

Regibern 02.09.09 Morgen

Sicherheitskosten bei Sportveranstaltungen - Verursacher sollen zahlen (2:20) Link

 

Berner Rundschau 02.09.09

Sportveranstalter werden zur Kasse gebeten

Übermässige Sicherheitskosten bei Sportveranstaltungen soll der Kanton verursachergerecht überwälzen können. Die Steuerzahler sollen nicht mehr dafür aufkommen.
Jetzt müsse damit Schluss sein, dass die Steuerzahler für die von Chaoten und Randalen verursachten ausserordentlichen Sicherheitskosten bei Sportanlässen berappen müssten, findet Grossrat Ruedi Löffel (EVP/Münchenbuchsee). Per Motion forderte er gestern deren verursachergerechte Überwälzung auf die Veranstalter und die weiteren Nutzniesser wie Stadionbetreiber und Besucher. Mit seinem Anliegen stiess Löffel auf breite Unterstützung. (...) mit 112 zu 25 Stimmen bei 2 Enthaltungen überwies der Rat die Motion. Polizeidirektor Hans-Jürg Käser will nun mit den diversen Akteuren das Gespräch und nach Lösungen suchen. Käser: «Wir wollen nur die durch Auswüchse entstehenden Kosten in Rechnung stellen, nicht die für den üblichen Ordnungsdienst. (uz)

 

sda / bernerzeitung online 01.09.09

Sportvereine sollen Polizeieinsätze finanzieren

Die steigenden Sicherheitskosten bei Sportveranstaltungen sollen im Kanton Bern verstärkt nach dem Verursacherprinzip abgerechnet werden. Das Kantonsparlament hat am Dienstag eine entsprechende Motion überwiesen.
Ruedi Löffel (EVP/Münchenbuchsee) forderte, dass für ausserordentliche Ordnungsdiensteinsätze bei Sportveranstaltungen künftig keine zusätzlichen Steuergelder mehr aufgewendet und die Kosten möglichst verursachergerecht weiterverrechnet werden. Es gehe nicht um die ordentlichen Sicherheitskosten, sondern um Kosten, die im Rahmen von Gewaltexzessen bei grossen Sportveranstaltungen in den vergangenen Jahren stark zugenommen hätten, betonte Löffel.

Kleine Minderheit
Die kleine Minderheit an gewaltbereiten Fans, die die hohen Sicherheitskosten verursache, könne die Kosten nicht vollumfänglich selber tragen, gab die Regierung in ihrer Antwort zu bedenken. Aus diesem Grund müssten die Kosten grösstenteils von denjenigen Akteuren getragen werden, die direkt oder indirekt vom sportlichen oder volkswirtschaftlichen Nutzen der Veranstaltungen profitierten. Dies seien namentlich Sportverbände und -vereine, Stadionbetreiber, Veranstaltungsbesucher und bis zu einem gewissen Grad auch die Allgemeinheit.

Deutlich überwiesen
Der Regierungsrat zeigte sich bereit, sich zusammen mit den diversen Akteuren für die Ausarbeitung von Massnahmen einzusetzen, mit denen die Kosten für den Ordnungsdienstaufwand an Sportveranstaltungen gesenkt werden können. Ausserdem unterstützte er eine möglichst verursachergerechte Weiterverrechnung der Sicherheitskosten. (...) Der Rat überwies den Vorstoss aus den Reihen der EVP mit 112 gegen 25 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Link

 

20 Minuten online 26.08.09

Blutige Hooligan-Schlacht erschüttert England

(...) Es ist eines von Englands grössten Hassduellen: West Ham vs. Millwall. Auch am Dienstag musste die Partie (3:1 nach Verlängerung) aufgrund von randalierenden Fans dreimal unterbrochen werden – oder anders formuliert: Die Schlacht zwischen den Hooligans wurde ab und zu durch ein Fussballspiel unterbrochen. Dreimal stürmten Fans den Platz. Kaum war die Partie beendet, ging es richtig zur Sache. Link

 

Regibern 20.08.09

Sicherheitskosten bei Sport-Veranstaltungen - Regierung verlangt Verursacher-Prinzip und legt dies breit aus. (2:24)
Link

 

Bund 20.08.09

Hooligans sollen zahlen

REGIERUNGSRAT Der Kanton Bern will sich dafür einsetzen, dass nach Ausschreitungen bei Sportveranstaltungen die direkt und indirekt Verantwortlichen zur Kasse gebeten werden. Der Regierungsrat empfiehlt einen entsprechenden Vorstoss aus den Reihen der EVP zur Annahme. Sie befürworte in solchen Fällen das Verursacherprinzip, teilt die Regierung mit. Der Vorstoss verlangt, dass der Kanton bei Sportveranstaltungen keine zusätzlichen Steuergelder aufwendet und die Kosten möglichst verursachergerecht weiterverrechnet.
Allerdings gibt der Regierungsrat in seiner Antwort auch zu bedenken, dass primär einige wenige Personen mit ihrem aggressiven Verhalten die hohen Sicherheitskosten auslösten. Das Problem sei, dass diese kleine Gruppe von Hooligans die hohen Kosten nicht selber tragen könne. Darum müssten zum grössten Teil jene bezahlen, welche von den Sportveranstaltungen profitierten, also Sportverbände, Clubs, Stadionbetreiber oder Besucher. Unbeteiligte Steuerzahler sollen durch die stark ansteigenden Sicherheitskosten bei Sportveranstaltungen aber nicht übermässig belastet werden. (sda)

 

Berner Rundschau 19.08.09

Clubs und Hooligans sollen zahlen

Keine Steuergelder für Sicherheitskosten
Von 200 000 Franken auf 2,8 Millionen Franken sind innert weniger Jahre die Polizeikosten an Sportanlässen im Kanton Bern explodiert. Jetzt will der Regierungsrat Gegensteuer geben. Er empfiehlt dem Grossen Rat eine entsprechende Motion der EVP zur Annahme. Konkret verlangen die Motionäre Ruedi Löffel (Münchenbuchsee) und Gerhard Baumgartner (Ostermundigen), dass diese Kosten in Zukunft «möglichst verursachergerecht weiterverrechnet werden». Zusätzliche Steuergelder dürften dafür nicht mehr aufgewendet werden.
Dass Problem sei, dass eine kleine Gruppe von Hooligans zwar den hohen Polizeiaufwand auslösten, die dadurch entstehenden teuren Sicherheitskosten jedoch nicht vollumfänglich tragen könnten, schreibt der Regierungsrat. Primäres Ziel müsse sei, die Sicherheitskosten zu senken. Dazu müssten alle Beteiligten gemeinsam wirksame Massnahmen erarbeiten und anschliessend auch umsetzen. Erwähnt sind insbesondere Sportclubs, Verbände und Stadionbetreiber. Falls diese Akteure den ausgehandelten Verpflichtungen nicht nachkämen, machten sie sich an den Mehrkosten mitschuldig. Gemäss dem Verursacherprinzip seien diese auf diese «Mitverursacher» zu überwälzen. «Ich bin erfreut», kommentiert Löffel die regierungsrätliche Unterstützung. Während vieler Jahre habe man es quasi als höhere Gewalt angesehen, dass die Steuerzahler dafür aufkommen.
Übrigens: Der Nationalrat hat 2007 eine Parlamentarische Initiative mit dem gleichen Ziel für internationale Sportanlässe abgeschrieben; sie war mehr als zwei Jahre hängig. (uz)

 

20 Minuten 19.08.09

Hooligans zur Kasse

BERN. Der Kanton Bern will sich dafür einsetzen, dass nach Ausschreitungen bei Sportveranstaltungen die direkt und indirekt Verantwortlichen zur Kasse gebeten werden. Der Regierungsrat sagt ja zu einem entsprechenden EVP-Vorstoss.

 

derbund online 20.07.09

Scharmützel nach YB-Heimspiel

Berner Fans haben am Samstag nach dem Fussballspiel YB - FC St. Gallen die gegnerischen Anhänger angegriffen. Und dies obwohl, die St. Galler Fans nach dem Spiel im Stadion zurückbehalten wurden, um Konfrontationen zwischen den Fangruppen zu vermeiden.
(...) Die Polizei habe mehrmals erfolglos versucht, die Berner wegzuweisen, bestätigte Ursula Stauffer, Sprecherin der Kantonspolizei Bern, (...) Die Polizei, die die St. Galler Fans eskortierte, musste Gummischrot und Reizgas einsetzen, um die Gruppen auseinanderzuhalten. Rund ein Dutzend St. Galler wurden wegen Sachbeschädigungen angehalten. (...) (sis/sda)

 

20 Minuten online 16.07.09 / St. Gallen

Liverpool-Fan wollte SBB-Angestellten töten

Nach dem Freundschaftsspiel FC St. Gallen gegen FC Liverpool vom Mittwochabend hat ein betrunkener Liverpool-Fan aus Thun einen SBB-Angestellten vor einen einfahrenden Zug zu stossen versucht. (...)
Nur durch heftige Gegenwehr und dank der Hilfe weiterer Personen konnte der SBB-Angestellte dies verhindern. Der 38-jährige Angreifer wurde von der Kantonspolizei verhaftet. (...) (sda)

 

Bund 03.07.09

YB verschärft Kontrollen

Schärfere Eingangskontrollen, ein Zaun zwischen dem Stadion und der S-Bahn-Station Wankdorf, bauliche Vorkehrungen und neues Personal für die Fanbetreuung: YB schlägt im Bereich der Sicherheit neue Pflöcke ein.
(...) Zu den repressiven Elementen gehören schärfere Eingangskontrollen. Die Verantwortlichen wollen auf die neue Saison hin das Sicherheitspersonal um rund 20% aufstocken, Weiter soll im Stadion die Präsenz von Sicherheitspersonal erhöht werden, auch im YB-Fansektor.

Nur noch Leichtbier für Gästefans
Auch beim Alkohol wird im Stade de Suisse etwas die Schraube angezogen. Im Gästesektor soll künftig nur noch Leichtbier ausgeschenkt werden, in den anderen Sektoren werde je nach Situation entschieden. (...)
Mit Stadionverboten versuche man, Gewalttätige zur Vernunft zu bringen, erklärte Niedermaier. Schweizweit seien rund 500 Stadionverbote in Kraft, 61 davon beträfen YB-Fans. (...)
Niedermaier bezifferte gestern die Fixkosten für die Sicherheit auf «rund zwei Millionen Franken pro Jahr». Bei einem Spiel mit 18000 Besuchern stünden jeweils an die 260 Sicherheitsleute im Stadion im Einsatz. Die eine Hälfte davon seien eigene Leute, die andere sei Personal einer Sicherheitsfirma. (...)

 

Berner Zeitung 29.06.09

Städten reisst der Geduldsfaden

Die Städte Bern, Zürich und Basel fordern eine rasche Lösung des Gewaltproblems im Sport. Der runde Tisch mit Bundesrat Ueli Maurer habe keine konkreten Ergebnisse gebracht. Jetzt lancieren die Städte eine eigene Initiative.
(...) Es müsse doch im ureigenen Interesse des Verbandes und der Klubs sein, das Problem offensiv anzupacken. «Ich kann nur irgendwann die Rechnungen schicken», stellt Nause klar. Bern biete für Sportanlässe regelmässig 200 bis 400 Polizistinnen und Polizisten auf und belaste die Vereine trotzdem nur moderat. Daran möchte er eigentlich nichts ändern. «Aber dazu muss ich Vertrauen in die Massnahmen des Verbandes haben können», stellt Nause klar. Die Kosten würden schliesslich zum grössten Teil aus Steuermitteln berappt. (...)

 

Medienmitteilung des Kantons Bern 15.06.09

Gewalt bei Sportveranstaltungen

Am Samstag wurde Peter Gilliéron zum neuen Zentralpräsidenten des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) gewählt. Hans-Jürg Käser, Regierungspräsident des Kantons Bern, und Reto Nause, Gemeinderat der Stadt Bern, erhoffen sich vom neuem Präsidenten eine aktive Unterstützung im Kampf gegen Gewalt bei Fussballspielen. In einem offenen Brief haben sie ihm einen Forderungskatalog zukommen lassen.
(...) Insbesondere verlangen sie, dass die Reglemente und Richtlinien der Swiss Football League konsequent angewendet werden. Sie fordern Peter Gilliéron auf, die Klubs in Zukunft stärker in die Pflicht zu nehmen, namentlich bei der Umsetzung folgender Massnahmen:
- Die Klubs haben zusätzliche Anstrengungen bei den Eintrittskontrollen zu treffen, insbesondere in Bezug auf das Mitführen unerlaubter Gegenstände.
- Die Klubs haben konsequent Stadionverbote auszusprechen und durchzusetzen, sobald die Voraussetzungen dazu erfüllt sind.
- Verbotene Handlungen innerhalb der Stadien sind von den Klubs rigoros zu ahnden.
- Sollten die Klubs ihren Pflichten nicht nachkommen, müssen die Disziplinarbehörden der Swiss Football League schärfere Disziplinarmassnahmen aussprechen.
Sowohl Regierungspräsident Hans-Jürg Käser wie auch Gemeinderat Reto Nause sind überzeugt, dass mit einem gemeinsam abgestimmten Vorgehen von Behörden, Klubs, Stadionbetreibenden und Verbänden sowie der konsequenten Durchsetzung dieser Massnahmen die Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen wirksam bekämpft werden kann.

 

20 Minuten online 04.06.09

Cupfinal-Krawalle: 69 Personen identifiziert

Die Kantonspolizei Bern hat bislang 69 Personen identifiziert, die in die Krawalle rund um den Cupfinal in Bern verwickelt waren. Zudem stellen die Ermittler 17 neue Pranger-Fotos ins Internet.
(...) «Gut zwei Drittel der ermittelten Personen gehören zum Umfeld der YB-Anhänger», sagte Polizei-Sprecher Jürg Mosimann auf Anfrage von 20 Minuten Online. Verfahren wurden unter anderem wegen Landfriendensbruch, Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie wegen «Gefährdung des Lebens» eingeleitet.
Die Täter konnten mit Hilfe umfangreichen Videomaterials identifiziert werden: «Nur wenige Videos stammen von Privaten, die allermeisten Videos sind Aufnahmen von Überwachungskameras», so Mosimann weiter. (...) (am/sda)

 

20 Minuten 03.06.09

Hooligans: Politik macht Druck

BERN. Die Gewalt an Sportanlässen beschäftigt das Berner Kantonsparlament: Eine ganze Reihe von Vorstössen wurde am Dienstag zu diesem Thema eingereicht.
Grossrat Ruedi Löffel (EVP) verlangt, dass die Sportveranstalter künftig zur Kasse gebeten werden: «Nur wenn sie sich an den
Sicherheitskosten beteiligen, haben sie wirklich ein Interesse, dass es zu keinen Ausschreitungen kommt.» Im besten Fall führe dies nicht zu einer Erhöhung der Ticketpreise, sondern zu Fortschritten bei der Gewaltprävention.
Darauf hofft auch Ueli Arm (SP): «Um dem Schwarzpeterspiel ein Ende zu bereiten, muss die Regierung einen runden Tisch schaffen, an dem Behörden, Veranstalter und Sicherheitsorgane gemeinsam nach Lösungen suchen.» Mit einem weiteren Vorstoss verlangt Arm ein kantonales Fanprojekt. mar

 

Berner Zeitung 30.05.09

YB will handeln

Der politische Druck auf Sportklubs nimmt auch aus dem Grossen Rat zu. YB-Chef Niedermaier kündigt Massnahmen an.
Nach den Ausschreitungen rund um den Cupfinal fordern Berner Politiker von lnks bis rechts, die Polizeikosten bei Sportanlässen auf die Klubs überzuwälten. Nach Vorstössen im Berner Stadtrat wurde nun auch im Grossen Rat seitens der EVP ein entsprechender Vorstoss eingereicht. (...)
Zum zunehmenden politischen Druck und den Vorstössen will sich YB-Chef Stefan Niedermaier nicht äussern. Doch gesteern hat er angekündigt, der Klub werde auf die neue Saison hin so oder so weitere Massnahmen ergreifen, um das Gewaltproblem einzudämmen. (...) TOB

 

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